Das Schaulaufen auf dem Roten Teppich ist zu Ende: Pünktlich um 2.00 Uhr MEZ hat im Dolby Theatre von Hollywood die 90. Oscar-Verleihung begonnen. Nun klärt sich, ob Guillermo deToros Fantasyromanze „Shape of Water“ seiner Favoritenrolle mit 13
Nominierungen gerecht wird oder wie weit die Verfolger, allen voran der siebenfach nominierte „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, Chancen haben.
Abseits des erwartbaren Preisregens wird aber auch klar werden, wie gesellschaftspolitisch die Glamourgala der US-Filmindustrie nach Monaten der #MeToo-Debatte heuer wird. Moderator Jimmy Kimmel, der das Megaevent das zweite Jahr hintereinander moderiert, hatte im Vorfeld bereits angekündigt, er wolle die Diskriminierung von Frauen in jedem Falle ansprechen – allerdings nicht für Gags nutzen. Nicht auf der Bühne erscheinen werden hingegen der Vorjahressieger bei den Hauptdarstellern, Casey Affleck, sowie Schauspielkollege James Franco, der mit „The Disaster Artist“ einen der prominenten Filme der Saison vorgelegt hatte – sehen sich doch beide mit Belästigungsvorwürfen konfrontiert.
Bereits am Roten Teppich zeigten sich auch einige der Stars in Schwarz gewandet, um ihre Unterstützung der #MeToo- und der Time’s up-Bewegung gegen die Benachteiligung von Frauen im Filmbusiness zu signalisieren. Allerdings war das Bild weit entfernt vom schwarzen Meer an Stars bei den Golden Globes. US-Schauspielerin Jane Fonda trug einen Anstecker von „Time’s Up“. Und Kollegin Salma Hayek, die zuvor als eine von vielen Produzent Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung bezichtigt hatte, meinte am Teppich: „Wir feiern hier auch den Umstand, dass Frauen insgesamt nicht mehr so hart kämpfen werden müssen. Ich weiß, dass künftige Generationen es leichter haben werden.“
Schauspielerin Mira Sorvina unterstrich am Roten Teppich, dass die Bewegung die Situation für Frauen am Arbeitsplatz allgemein ändern wolle, nicht nur im Filmgeschäft. Sorvino gehört zu den rund 300 Frauen der US-Filmbranche, die die „Time’s Up“-Bewegung lanciert haben. Bei der Vergabe der Oscar-Statuetten wird sich nun erweisen, wie weit diese neue Frauenbewegung auch die Wahl der Sieger beeinflusst hat. Dann könnte etwa Greta Gerwig, die mit „Lady Bird“ als überhaupt erst fünfte Frau in der Regiekategorie nominiert ist, vielleicht ein Überraschungssieg gelingen.
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Bildquelle: APA (AFP)/ANGELA WEISS
Bildtitel: Das Rennen um die berühmte Statue hat begonnen
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